FIRE im deutschen Kontext - Teil 2
Wie du FIRE in Deutschland konkret leben kannst
Die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA sind real – aber sie bedeuten nicht, dass FIRE bei uns nicht funktionieren kann. Vielleicht bedeutet es einfach etwas anderes. Etwas Bodenständigeres. Etwas, das besser zu unserem Leben passt. In diesem zweiten Teil möchten wir dir zeigen, wie ein deutscher FIRE-Weg aussehen kann. Und wie du deinen ganz eigenen findest.
Was FIRE in Deutschland bedeutet – und was nicht
FIRE heißt nicht, dass du mit 35 in der Hängematte liegst und nie wieder arbeitest. Zumindest nicht zwangsläufig. In Deutschland ist der Gedanke oft stärker auf Freiheit und Sicherheit ausgerichtet als auf einen abrupten Ausstieg aus dem Berufsleben. Und das macht ihn so interessant.
Finanzielle Unabhängigkeit heißt für uns: weniger Druck, mehr Entscheidungsspielraum. Vielleicht arbeitest du weiter – aber nicht mehr aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Vielleicht gehst du in Teilzeit, wechselst in ein Herzensprojekt, nimmst dir ein Sabbatical oder ziehst dich nach und nach zurück. Der Weg muss nicht radikal sein. Er darf leise und alltagstauglich sein.
Und: FIRE bedeutet auch nicht zwangsläufig „Retire Early“. In vielen Familien ist das Ziel nicht der komplette Ausstieg, sondern ein selbstbestimmteres Leben – trotz Job oder mit reduziertem Pensum. Für uns ist FIRE kein Alles-oder-Nichts. Es ist ein Spektrum. Und dieses Spektrum wollen wir sichtbar machen.
Wie du FIRE deutsch denken kannst
Der Schlüssel liegt oft im Umdenken. Es geht nicht nur darum, möglichst schnell möglichst viel Geld zur Seite zu legen. Es geht darum, Klarheit zu gewinnen. Was brauchst du wirklich? Was ist dir wichtig? Und wie kannst du das erreichen – mit deinen Mitteln, in deinem System?
Wir selbst haben lange gedacht: FIRE ist nichts für uns. Zu viele Verpflichtungen. Zu wenig Spielraum. Aber als wir angefangen haben, genauer hinzusehen, wurde klar: Wir verschwenden auch Geld. Zeit. Energie. Und wir haben Möglichkeiten, das zu ändern.
Der deutsche Weg zu FIRE ist oft kleinteiliger. Vielleicht nutzt du die Riester-Rente geschickt. Vielleicht findest du eine Wohnform, die günstiger ist. Vielleicht arbeitest du in Etappen. Vielleicht kombinierst du ETF-Investments mit einem gut geplanten Teilzeitmodell. Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Richtung.
Und es geht um realistische Zahlen. Um deine persönliche FIRE-Nummer. Um das Gefühl, wieder selbst am Steuer zu sitzen – nicht erst in 30 Jahren, sondern Schritt für Schritt schon jetzt.
Fazit: FIRE ist möglich – aber auf deine Weise
Vielleicht brauchst du länger. Vielleicht startest du nicht bei null, sondern bei minus 10. Vielleicht baust du erst mal ein Notgroschenpolster auf, bevor du ans Investieren denkst. Alles okay. Es ist dein Weg.
FIRE in Deutschland heißt: Nicht blenden lassen. Nicht vergleichen. Sondern anfangen – mit dem, was geht. Und sich freuen, dass du damit nicht allein bist. Wir sind viele. Und es werden mehr.
Ausblick: Wie geht’s weiter?
Wenn du bis hier gelesen hast, hast du nun einen Überblick darüber, was FIRE bedeutet – und wie du es realistisch und alltagstauglich im deutschen Kontext denken kannst. Du weißt jetzt, dass es weder ein starrer Plan noch ein amerikanischer Traum sein muss. Sondern etwas, das du selbst gestalten kannst.
Auf unserer Website findest du nun viele Wege, weiter einzutauchen. Vielleicht möchtest du wissen, wie du deine persönliche Sparrate berechnest. Oder wie du in ETFs investieren kannst. Vielleicht überlegst du, welche Strategie zu euch als Familie passt – oder wie ihr das Thema als Paar gemeinsam angeht. Du entscheidest, wo dein Weg weitergeht.
Denn eines ist sicher: Du hast gerade die Grundlagen gelegt. Und das ist ein verdammt guter Anfang.