Kapitel 5

Geld oder Leben

Description

Geld oder Leben – was dieses Buch in uns verändert hat

Die Frage, die mehr verändert als sie sollte

Es war nur ein einziger Satz, aber er blieb hängen: „Geld oder Leben?“ Nicht in einem Krimi, sondern mitten im Alltag. Und doch trifft er den Kern. Denn auch wenn uns niemand überfällt, entscheiden sich viele Menschen Tag für Tag – meist unbewusst – für Geld. Für das nächste Gehalt. Für den vermeintlichen Status. Für Sicherheit. Und damit gegen etwas anderes: Zeit. Freiheit. Gesundheit. Familie.

Als wir Geld oder Leben von Vicki Robin und Joe Dominguez zum ersten Mal gelesen haben, hat uns dieser Gedanke mitten ins Herz getroffen. Es war, als ob uns jemand einen Spiegel vorhält – nicht mit Vorwürfen, sondern mit Fragen. Fragen, die wir uns bis dahin nie so klar gestellt hatten. Und die uns bis heute begleiten.

Geld ist kein Ziel, sondern gespeicherte Lebenszeit

Die größte Erkenntnis aus dem Buch ist eine, die man nicht mehr loswird: Geld ist nichts anderes als umgewandelte Lebenszeit. Wir tauschen Stunden unseres Lebens gegen Lohn. Und wir geben diesen Lohn dann weiter – für Konsum, für Dienstleistungen, für Bequemlichkeit. Aber wenn man sich das wirklich bewusst macht, beginnt man plötzlich anders zu rechnen.

Eine neue Jacke kostet nicht 120 Euro, sondern vielleicht sechs Stunden des eigenen Lebens. Eine Urlaubsreise nicht 1.000 Euro, sondern eine Woche voller Arbeits- und Pendelzeit. Die Dinge werden nicht nur teurer, sie werden bedeutungsvoller. Denn hinter jedem Preis steckt eine Entscheidung: Ist mir das meine Zeit wert?

Der echte Stundenlohn fühlt sich manchmal wie ein Schock an

Was auf dem Gehaltszettel steht, ist nur die halbe Wahrheit. Das Buch lädt dazu ein, den echten Stundenlohn zu berechnen – also das, was übrig bleibt, wenn man alle versteckten Kosten des Berufslebens mit einrechnet. Für uns war das ein Aha-Moment mit bitterem Beigeschmack.

Wenn man ehrlich ist, zählt zur Arbeitszeit nicht nur die Zeit im Büro. Auch der morgendliche Weg dorthin, die teure Kleidung, das schnelle Essen in der Pause und die Erschöpfung am Abend gehören dazu. All das kostet Zeit und Geld – Lebenszeit, die am Ende den Stundenlohn deutlich schrumpfen lässt. Und wenn man sieht, wie wenig tatsächlich übrig bleibt, stellt sich ganz automatisch die Frage: Lohnt sich das?

Konsum ist nicht böse – aber er verdient Aufmerksamkeit

Was dieses Buch so besonders macht, ist sein Ton. Es geht nicht um Verzicht, nicht um Moral oder Askese. Sondern um Bewusstsein. Es stellt die richtigen Fragen – nicht nur bei großen Anschaffungen, sondern auch im Alltag. Und plötzlich beginnt man, Dinge zu hinterfragen, die vorher selbstverständlich schienen.

Ist das neue Smartphone wirklich ein Bedürfnis – oder nur ein Reflex? Muss es die große Markenjacke sein – oder reicht das, was schon da ist? Und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind: Wie viele Dinge haben wir gekauft, obwohl sie unser Leben nicht besser gemacht haben – nur voller?

Der Wendepunkt liegt nicht im Kontostand, sondern im Kopf

Das Buch stellt nicht nur unser Verhältnis zu Geld in Frage, sondern auch zu Arbeit. Viele von uns definieren sich über ihren Beruf. Und wenn man dann fragt, was jemand „macht“, meinen wir oft: Wie erfolgreich ist er? Wie wichtig? Wie wertvoll? Dabei übersehen wir: Arbeit ist nur ein Teil des Lebens – und nicht immer der schönste.

Die Frage, die sich durch das ganze Buch zieht, ist fast schon unbequem: „Wenn du nicht für Geld arbeiten müsstest – was würdest du tun?“ Anfangs konnten wir sie nicht beantworten. Und vielleicht war genau das die ehrlichste Antwort von allen. Denn es bedeutete: Wir hatten uns selbst ein Stück weit verloren. Heute suchen wir nicht mehr nach der perfekten Antwort, sondern nähern uns ihr jeden Tag ein Stückchen an – mit jedem bewussteren Schritt, mit jedem JA zu uns selbst.

Sichtbarkeit bringt Veränderung – auch im Kleinen

Ein ganz praktischer Vorschlag aus dem Buch hat uns besonders geholfen: eine monatliche Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Kapitalerträge zu führen. Nicht in komplizierten Tabellen, sondern ganz einfach – sichtbar, greifbar, ehrlich. Es ist erstaunlich, wie viel Klarheit entsteht, wenn man seine finanzielle Entwicklung vor Augen hat. Und wie motivierend es sein kann, wenn man merkt: Der Abstand zwischen dem, was reinkommt, und dem, was rausgeht, wächst – und zwar nicht durch mehr Stress, sondern durch bessere Entscheidungen.

Manchmal ist es nur eine kleine Lücke – aber sie fühlt sich an wie ein Fenster in die Freiheit. Und genau darum geht es ja bei finanzieller Unabhängigkeit: Nicht darum, nie wieder zu arbeiten. Sondern darum, nicht mehr müssen zu müssen.

Was wir als Familie daraus machen wollen

Seit wir diesen Weg gemeinsam gehen, hat sich nicht nur unser Kontostand verändert, sondern auch unser Miteinander. Finanzielle Freiheit ist für uns kein Einzelsprint, sondern ein Familienprojekt. Und es beginnt nicht mit Reichtum, sondern mit Gesprächen. Mit Entscheidungen, die wir gemeinsam treffen. Mit einem Alltag, der sich nicht um Konsum dreht, sondern um Qualität – in der Zeit, die wir miteinander verbringen.

Wir wollen unserer Tochter nicht beibringen, wie man möglichst viel verdient. Sondern wie man klug mit Lebenszeit umgeht. Wie man erkennt, was wirklich wichtig ist. Und dass der wahre Reichtum oft dort liegt, wo kein Preisschild hängt: in Beziehungen, in Gesundheit, in der Freiheit, den eigenen Weg zu gehen.

Fazit: Dieses Buch ist kein Ratgeber – es ist ein Türöffner

Geld oder Leben hat uns nicht nur neue Gedanken geschenkt, sondern neue Wege eröffnet. Es hat uns gezeigt, wie eng Geld, Zeit und Identität miteinander verwoben sind – und wie wir diesen Knoten entwirren können. Für uns als Familie war es ein Anstoß, die Dinge anders zu sehen. Nicht über Nacht. Aber Stück für Stück. Bewusster. Leichter. Freier.

Wenn du gerade auf dem Weg bist – in Richtung finanzieller Unabhängigkeit, in Richtung eines Lebens, das dir gehört – dann können wir dir dieses Buch von Herzen empfehlen. Es ist kein Rezept, aber ein Kompass. Und manchmal ist genau das alles, was man braucht, um loszugehen.

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